Sind Katzen Einzelgänger? Soziale Bedürfnisse einer Katze verstehen
Das Gerücht, Katzen seien Einzelgänger, hält sich hartnäckig. Dabei sind sie eigentlich sehr gesellige Tiere. Allerdings können sie auch sehr unabhängig sein und sind bemerkenswert anpassungsfähig!
Ihre Vorfahren in der Wildnis waren (und sind immer noch) Einzelgänger, aber wenn sie Gruppen bilden, arbeiten sie gut zusammen, vor allem eine Mutter und ihre Jungen.
Dies wurde in einer Studie von Prof. Mills und seinem Team an der Universität Lincoln bestätigt. Sie haben 5 Beziehungstypen zwischen Katzen und ihren Besitzern beschrieben. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Art der Beziehung zwischen Mensch und Katze davon abhängt, wie viel emotionales Engagement der Mensch in seine Katze investiert.
Die 5 Beziehungstypen sind:
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Offene Beziehung - der Besitzer ist emotional nur wenig an seine Katze gebunden und die Katze verbringt nur selten Zeit mit der Person (sie kann als distanziert angesehen werden)
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Distanzierte Beziehung - Katze und Besitzer sind glücklich, ihr eigenes Ding zu machen.
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Kausale Beziehung - die Katze ist ziemlich gesellig mit Menschen, aber nicht speziell mit dem Besitzer und der Besitzer betrachtet die Katze nicht unbedingt als Familienmitglied
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Co-Abhängigkeit - der Besitzer vergöttert seine Katze und die Katze möchte so oft wie möglich in seiner Nähe sein (statt mit anderen Menschen zu interagieren)
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Freundschaft - der Besitzer ist emotional involviert und die Katze möchte sowohl mit ihm als auch mit anderen zusammen sein.
Hauskatzen folgen diesen Eigenschaften, und du wirst feststellen, dass deine Katze sowohl gesellig als auch unabhängig sein kann. Sie verlässt sich darauf, dass du für ihren Komfort und ihr Futter sorgst, aber es macht ihr nichts aus, wenn sie ein paar Tage von deinen Freunden gefüttert wird, während du einen Wochenendausflug machst!
Die sozialen Bedürfnisse deiner Katze verstehen
Wie Menschen haben auch Katzen individuelle Persönlichkeiten und ihre sozialen Bedürfnisse sind unterschiedlich ausgeprägt. Manchmal hat auch die Rasse der Katze einen Einfluss auf den Grad der Unabhängigkeit. Die RagaMuffin zum Beispiel ist dafür bekannt, dass sie gerne mit Menschen zusammen ist und viel Zeit mit dir verbringt, während die Rassen Russisch Blau oder Perser oft mit ihrer eigenen Gesellschaft zufrieden sind.
Die Norwegische Waldkatze ist eine sehr aktive Rasse, die gerne jagt und klettert und daher die meiste Zeit draußen verbringt, während die Britisch Kurzhaar Katze sich gerne entspannt und dir gerne Gesellschaft leistet, während du es dir gemütlich machst.
Es ist wichtig, dass du das Maß an sozialer Interaktion, das deine Katze bevorzugt, respektierst. Wenn du versuchst, die Interaktion mit ihr zu erzwingen, könnte euch das entfremden und sich negativ auf eure Beziehung auswirken.
So entwickelst du die sozialen Fähigkeiten deiner Katze
Fang von klein auf an
Nicht nur die Gene spielen eine Rolle für das soziale Verhalten deiner Katze, auch frühe Erfahrungen können eine große Rolle spielen. Wenn dein Kitten in jungen Jahren (zwischen 2 und 7 Wochen) sanft und häufig von verschiedenen Menschen angefasst wird, ist es wahrscheinlicher, dass es eine engere Beziehung zu Menschen entwickelt.
Da eine junge Katze jedoch erst im Alter von etwa 12 Wochen abgegeben werden sollte, hängen ihre sozialen Fähigkeiten sehr stark vom Züchter ab und davon, wie viel Zeit er mit jedem einzelnen Jungtier des Wurfes verbringen kann. Am besten ist es, wenn du schon beim Züchter Zeit mit deinem Kitten verbringen kannst. So könnte ihr schon eine Bindung aufbauen, bevor du es das erste Mal mit zu dir nach Hause nehmen kannst.
Außerdem solltest du dir überlegen, wie du deine Katzen sozialisieren willst, wenn sie zu dir nach Hause kommen. Hast du zum Beispiel viele Familienmitglieder oder Kinder im Haus, die sich regelmäßig um das Kitten kümmern können? Oder hast du Freunde, die dich bei der Sozialisierung deines Kätzchens unterstützen können?
All ihre Bedürfnisse erfüllen
Als Katzeneltern ist es eure Aufgabe, dafür zu sorgen, dass euer schnurrender Freund alles hat, was er braucht - aber das beschränkt sich nicht nur darauf, dass er regelmäßig gefüttert wird. Das bedeutet auch, dass du deine Katze mit Komfort, Sicherheit und viel Liebe und Aufmerksamkeit versorgst - mit bequemen Betten, erhöhten Plätzen, an denen sie sich sicher fühlen kann, Pflege und regelmäßigen Spielstunden. All das trägt zur Entwicklung der sozialen Fähigkeiten deiner Katze bei.
Eine ruhige und entspannte Umgebung in deinem Zuhause hilft deiner Katze ebenfalls, ihre sozialen Fähigkeiten unbeschwert zu entwickeln. Entdeckst du Anzeichen von Katzenstress, kann ein FELIWAY Optimum Verdampfer eine große Hilfe sein. Er schafft eine entspannte Atmosphäre in eurem Zuhause und hilft deiner Katze dabei, sich wohl und sicher zu fühlen.
Lerne die Katzensprache!
Wenn deine Katze dich anblinzelt, deinen Schoß knetet oder dich anstarrt, weißt du dann, was sie damit sagen will? Die Körpersprache einer Katze zu verstehen ist wichtig, wenn du ihre sozialen Fähigkeiten fördern willst.
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Gute Manieren sind wichtig! Wenn deine Katze dir zuzwinkert, ist es nur höflich, wenn du ihr zurückzwinkerst - das ist ein Zeichen von Zuneigung und Vertrauen.
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Wenn deine Katze deinen Schoß knetet, ist das oft ein Zeichen dafür, dass sie sich freut, in deiner Gesellschaft zu sein.
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Manchmal tretelt eine Katze aber auch, um sich selbst zu beruhigen, wenn sie sich ein wenig gestresst fühlt.
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Wenn die Ohren und Schnurrhaare deiner Katze nach vorne gerichtet sind und ihr Schwanz nach oben zeigt, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sie mit dir interagieren möchte.
Gemeinsam Spaß haben
Obwohl deine Katze auch selbstständig spielt - zum Beispiel beim Verstecken, Klettern oder Jagen - kannst du mitmachen, indem du einige dieser Erfahrungen nachahmst. Wenn du dir jeden Tag Zeit nimmst und lernst, wie du mit deiner Katze spielen kannst, bleibt sie nicht nur aktiv und geistig angeregt, sondern es fördert auch ihre sozialen Fähigkeiten und eure Beziehung.
Verstehe die Unabhängigkeit deiner Katze
Katzen sind von Natur aus unabhängig, aber manchmal wird dies als "unnahbar" oder "distanziert" empfunden. Katzen haben gerne die Kontrolle über ihren Alltag - deshalb mögen sie Routine und wissen gerne, wie ihr Tag abläuft. Jede Änderung in der Routine kann eine Katze ins Straucheln bringen. Dann zieht sie sich wahrscheinlich in einen sicheren Raum zurück, bis sich ihr Tag wieder normalisiert hat. Wenn du also irgendwelche Veränderungen in deinem Zuhause planst oder Fremde zu Besuch hast, ist es normal, wenn deine Katze nicht sehr gesellig ist.
Gib ihr das Gefühl, das Sagen zu haben
Wenn deine Katze sich dir nähert, lass sie das in ihrem eigenen Tempo tun. Behalte ihren Schwanz im Auge, denn er kann ein guter Indikator dafür sein, wie sie sich fühlt - wenn sie sich dir nähert und den Schwanz hochhält, bedeutet das, dass sie sich wohlfühlt und gut gelaunt ist. Wahrscheinlich fängt sie dann an, sich an dir zu reiben und lässt sich gerne von dir streicheln - aber achte darauf, dass du sie auch an den richtigen Stellen streichelst!
In den AAFP- und ISFM-Richtlinien für die Bedürfnisse von Katzen werden die 5 Säulen einer gesunden Katzenumgebung beschrieben. Ob deine Katze gesellig oder unabhängig ist, könnte davon abhängen, ob du diese Standards erfüllst. Stelle dir diese 5 Fragen:
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Säule 1: Bietest du einen sicheren Ort?
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Säule 2: Bietest du mehrere und voneinander getrennte wichtige Bereiche an: Futter, Wasser, Toiletten, Kratzbäume, Spielplätze und Ruhe- oder Schlafplätze?
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Säule 3: Bietest du Gelegenheiten zum Spielen und zum Beuteverhalten?
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Säule 4: Bietest du positive, beständige und vorhersehbare soziale Interaktionen zwischen Mensch und Katze?
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Säule 5: Bietest du eine Umgebung, die die Bedeutung des Geruchssinns der Katze respektiert?
Wie in jeder Beziehung gilt: "Was du investierst, bekommst du auch wieder zurück". Wenn du respektierst, dass deine Katze manchmal ihre Unabhängigkeit liebt, werden die geselligen Momente, die ihr miteinander habt, umso schöner sein.
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