Katze allein halten - oder doch zu zweit?
Sollte man eine Katze allein halten oder ist die Katze als Einzelgänger ein veraltetes Klischee? Die Antwort auf diese Frage und worauf es wirklich ankommt, findest du hier.
Wie viel Gesellschaft darf's denn sein?
Hartnäckig hält sich im Hinblick auf die Stubentiger das Gerücht, sie wären Einzelgänger. Dies trifft zwar auf die meisten Wildkatzen zu, bei unseren domestizierten Hauskatzen beschränkt sich dieses Einzelgängertum jedoch vor allem auf das Jagdverhalten. Allein zu jagen ist für Katzen weitaus vorteilhafter, da die Beutetiere so klein sind, dass Teilen wenig Sinn ergeben würde.
Bei den Hauskatzen kann man jedoch durchaus davon sprechen, dass sie sehr soziale Tiere sind, denn durch die Fütterung fällt die Sache mit dem Jagen und somit auch dem Revier zum Großteil weg, weshalb die Katzen dazu übergegangen sind, das Gruppenleben durchaus zu genießen. Sehr gut sieht man das auch bei verwilderten Katzen, die teilweise in sehr großen Verbänden unterwegs sind.
Was Kätzchen nicht lernt, lernt Katz nimmermehr.
Aber es gibt natürlich auch Katzen, die ihresgleichen nicht so richtig mögen. Doch woher kommt das? Die Hauptrolle spielen diesbezüglich zwei Faktoren: Zum einen liegt es in den Genen, zum anderen ist es zu einem sehr großen Teil auch in der Sozialisation begründet.
Beide Einflüsse treffen natürlich auch im Hinblick auf das Zusammenleben mit uns Menschen zu. Hat ein Katzenkind sehr soziale Eltern, die gut mit Menschen und anderen Katzen auskommen, und ist dieser Kontakt auch großzügig und in positiver Form in den ersten Lebensmonaten vorhanden, dann legt dies den Grundstein, dass eine Katze auch später gut mit uns und ihresgleichen klarkommt.
Natürlich kann Sozialverhalten auch wieder verlernt werden, weshalb es beispielsweise auch oft sehr schwierig ist, eine lange allein lebende Katze mit einer Zweitkatze zu vergesellschaften.
Katze allein halten? Darauf gibt es keine pauschale Antwort
Freigänger-Katze allein halten
Dies ist vermutlich die unproblematischste Lösung, wenn man sich - aus welchen Gründen auch immer - nur eine Katze anschaffen möchte. Denn der Vierbeiner kann dann auf seinen Runden ganz von sich aus nach Belieben Kontakt zu anderen Katzen suchen. Das Zuhause wird jedoch ganz allein dir und ihm gehören.
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Wohnungskatze allein halten
Ist kein Freigang möglich, muss man tatsächlich gut durchdenken, ob nicht eine Partnerkatze sinnvoll ist. Die Wohnungskatzen nur begrenzt Platz und Abwechslung haben, muss man sich schon ordentlich was einfallen lassen, um den Vierbeiner ausreichend auszulasten und zu beschäftigen.
Das wird mitunter schwierig, wenn man Vollzeit arbeiten geht und irgendwann auch mal schlafen muss. Je nach Charakter der Katze kann es dann passieren, dass selbige aus Langeweile anfängt, Möbel zu zerkratzen, nachts die Zweibeiner zu terrorisieren oder ähnliches.
Hier sollte man im Vorfeld daher ganz besonders darauf achten, ob der Vierbeiner auch zum eigenen Lebensstil passt.
Vor- und Nachteile
Alles doppelt kaufen und dann auch noch doppelt so viele Katzentoiletten sauber machen? Ja, das könnten die Nachteile sein, sind aber im Zweifel dann auch schon alle.
Der finanzielle Aspekt ist durchaus zu bedenken. Das betrifft sowohl Futter, Streu und Grundausstattung als auch etwaige Tierarztbesuche, die mitunter teuer werden können. Auch sollte deine Wohnung mindestens so viele Zimmer haben, wie es Katzen sind, damit die Vierbeiner ihren dringend benötigten Rückzugsort bekommen. Mehr Arbeit hat man allerdings kaum.
Kommen wir zu den Vorteilen - natürlich immer vorausgesetzt, die Vierbeiner haben eine gute soziale Ausprägung und verstehen sich mit ihresgleichen. Der beste Vorteil von allen ist natürlich, dass man doppelt so viel Katzenliebe bekommt!
Außerdem fällt ein Stück weit die Verpflichtung weg, dass man die Katze ganz allein bespaßen muss, denn die Vierbeiner können ihre Bedürfnisse so auch miteinander ausleben. Auch wenn wir uns noch so anstrengen, gibt es doch auch Punkte, an denen wir diesbezüglich an unsere Grenzen kommen - angefangen mit der gegenseitigen Fellpflege, der sich die Vierbeiner gerne mal widmen.
Sorgen machen, dass du weniger Liebe von deinem Vierbeiner bekommst, musst du dir nicht. So wie ein Mensch die Partnerkatze nur zum Teil ersetzen kann, kann auch die Partnerkatze dich nicht ersetzen.
Fassen wir das Thema Katze allein halten also zusammen
Sofern die Rahmenbedingungen passen, solltest du bei reiner Wohnungshaltung am besten direkt zwei Vierbeiner bei dir einziehen lassen. Dies kommt euch allen Dreien zugute. Ist dies nicht möglich, suche dir am besten gezielt eine Katze, die diese Situation schon kennt oder ermögliche deiner Katze Freigang, damit sie sich draußen mit Artgenossen treffen kann, wenn sie möchte.
Mehr zum Thema Mehrkatzenhaushalt, katzengerechte Wohnung und Co. findest du hier im Blog. Außerdem möchten wir dir die Bücher von Verhaltenstierärztin Sabine Schroll empfehlen. In"Aller guten Katzen sind"¦? Der Mehrkatzenhaushalt" findest du alles Wissenswerte dazu, wie du das Thema am besten angehst.
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