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Andy Sparks - Sind Katzen unnahbar
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Experte Andy Sparkes: Sind Katzen unnahbar oder nur missverstanden?

Hunde und Katzen werden seit Tausenden von Jahren domestiziert und leben mit den Menschen zusammen. Aber sind unsere Katzen wirklich so "unnahbar", wie die Menschen denken? Andy Sparkes, Experte für glückliche Katzen, erforscht die Beziehung zwischen Mensch und Katze, um herauszufinden, ob sie wirklich so unabhängig sind - oder nur missverstanden werden!

Im Großen und Ganzen stammen Hunde von Rudeltieren (Wölfen) ab und entwickeln komplexe soziale Interaktionen und Beziehungen zu anderen Hunden und zu Menschen. Deshalb gelten Hunde oft als loyal, treu und aufmerksam gegenüber ihren Besitzern.

Katzen hingegen stammen von einer weitgehend einzelgängerisch lebenden Spezies ab (nordafrikanische Wildkatzen). Und obwohl sie seit mehr als 10.000 Jahren domestiziert werden, ist es eine weit verbreitete Ansicht, dass Katzen unnahbare und oft sehr unabhängige Tiere sind, die relativ wenig auf den Menschen angewiesen sind.

Aber ist das wirklich so, oder ist das nur ein Missverständnis?

Katzen verstehen

Sind Katzen wirklich so unabhängig, wie wir denken? 

 

Neuere Studien haben begonnen, einige unserer gängigen Vorstellungen über Katzen und die Stärke und Komplexität ihrer Beziehung zum Menschen infrage zu stellen. Für einige Katzenbesitzer sind die Ergebnisse dieser Studien wahrscheinlich keine Überraschung, aber es ist interessant, dass viele der traditionellen Ansichten über Katzen und darüber, wie sie Menschen wahrnehmen und mit ihnen interagieren, auf falschen Annahmen beruhen könnten.

Kristyn Vitale und ihre Kollegen von der Oregon State University in den USA haben einige Studien durchgeführt, um die Qualität der Bindung zwischen Katzen und ihren Besitzern kritisch zu bewerten. Für diese Untersuchungen verwendeten sie den "Secure Base Test" - eine Art Test, der häufig verwendet wird, um die Bindung zwischen menschlichen Säuglingen und Eltern, anderen Tieren (z. B. Primaten) und auch zwischen Hunden und Menschen zu untersuchen.

Das Konzept beruht auf der Idee, dass unsere Eltern oder erwachsenen Bezugspersonen in jungen Jahren eine "sichere Basis" oder ein sicherer Hafen sein sollten. Von diesem können wir unsere Umgebung und die Welt vertrauensvoll und sicher erkunden, mit der Gewissheit, dass sie in unserer Nähe sind.

Während dieses Tests betraten die Besitzer mit ihrer erwachsenen Katze oder ihrem Kätzchen einen unbekannten Raum. Sie setzten sich auf den Boden, während drei Katzenspielzeuge in mehr als einem Meter Entfernung von ihnen im Raum platziert wurden. Sie konnten nur mit der Katze interagieren, wenn sie sich dem Besitzer bis auf einen Meter näherte, aber ansonsten blieb der Besitzer passiv.

Nach zwei Minuten verließ die Besitzerin oder der Besitzer den Raum und die Katze war zwei Minuten lang allein im Raum. Dann kehrte der Zweibeiner zurück und saß weitere zwei Minuten im Raum.

Katzen verstehen

Die Art der Anhänglichkeit, die das Kätzchen oder die Katze gegenüber dem Besitzer zeigte, wurde entsprechend den vorhandenen Studien zu Menschen und Hunden klassifiziert:

  • Sichere Bindung - Die Katzen schienen sich wohl dabei zu fühlen, den Raum zu erkunden, während sie regelmäßig Kontakt und Interaktion mit ihrem Besitzer hatten. Die Katze zeigte Anzeichen von Stress, wenn der Besitzer den Raum verließ, suchte aber bei der Rückkehr des Besitzers den Kontakt, woraufhin der Stress bei weiteren Erkundungen oder Spielen abnahm.

  • Unsicher-ambivalente Bindung - Die Katzen zeigten erhöhten Stress, wenn der Besitzer wegging, und übertriebene Bemühungen, den Kontakt mit dem Besitzer aufrechtzuerhalten, nachdem sie zurückgekehrt waren

  • Unsichere-vermeidende Bindung - Die Katzen zeigten keine oder nur geringe Anzeichen von Stress beim Verlassen des Besitzers und wenig oder gar keine Reaktion bei dessen Rückkehr.

  • Unsichere-desorganisierte Bindung - Die Katzen zeigten bei der Rückkehr des Besitzers Anzeichen von Angst und/oder Meidung.

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      Was waren die Ergebnisse der Studie? 

       

      Von 70 Kitten im Alter zwischen drei und acht Monaten wurden mehr als 64 % als sicher an ihre Besitzer gebunden eingestuft, und von denjenigen, die unsicher gebunden waren, wurde die Mehrheit (84 %) als unsicher-ambivalent gebunden eingestuft.

      Interessanterweise änderten sich diese Anteile auch dann nicht wesentlich, wenn einige der Kätzchen 6 Wochen lang zusätzlich trainiert und sozialisiert wurden (siehe Abbildung). Auch bei 38 erwachsenen Katzen, die mit demselben Test untersucht wurden, waren die Ergebnisse sehr ähnlich: Fast 66 % zeigten eine sichere Bindung.

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      Was sagt uns das? 

       

      Auch wenn die verwendeten Methoden und die Beschreibungen der Bindungsstile vielen von uns vielleicht nicht vertraut sind: Die Autoren dieser Studie kamen zu dem Schluss, dass typische Indikatoren für Bindungsbeziehungen zwischen Katzen und ihren Besitzern gezeigt wurden. Darunter z. B. Kontaktsuche, Trennungsangst und Wiedersehensfreude.


      Diese Verhaltensweisen sind auch bei anderen Tieren und Menschen bekannt. Interessanterweise zeigte die Mehrheit der Katzen und Kitten, die an dieser Studie teilnahmen (etwa 2/3 der Gesamtzahl, ähnlich wie bei Hunden), eine sichere Bindung zu ihren Besitzern, und diese Bindung scheint vom Kittenalter bis zum Erwachsenenalter stabil zu sein.

      Auch wenn keine einzelne Studie die Komplexität der Beziehungen zwischen Katzen und ihren Besitzern vollständig erforschen kann, ist es doch faszinierend zu sehen und zu verstehen, dass Katzen in der Tat starke Bindungen zu ihren Besitzern aufzubauen scheinen.

      Die Stabilität dieser Bindungen von klein auf deutet auch darauf hin, dass dies zumindest teilweise durch genetische Merkmale bestimmt wird, die das Verhalten beeinflussen.

      Auch wenn Katzen oft als unnahbar und unabhängig beschrieben werden, ist die Wahrheit viel komplexer. Die meisten Katzen scheinen tatsächlich eine enge Bindung zu ihren Besitzern zu haben, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit geben, genau wie Hunde!

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